Seit über 20 Jahren erstelle ich Webseiten. Anfangs habe ich sie noch selbst in HTML und mit PHP gebaut. Vor ca. 10 Jahren kam dann bei einem Relaunch meiner damals noch privaten Seite zum ersten Mal WordPress zum Einsatz. Erst mit den Standard-Themes, später mit gekauften. Und seit zwei Jahren arbeite ich nun mit Elementor. Und so wie mir vor dem Wechsel geht es sicher vielen. Denn es stellt sich eine wichtige Frage: Was ist der beste Weg, um seine WordPress-Seiten schnell, schön und doch leicht zu bauen? Reicht der Standard-Editor Gutenberg, brauche ich wirklich gekaufte Themes oder muss es gar Elementor sein? Genau auf diese Fragen will ich in diesem Blogeintrag eingehen.
Und die Antwort ist ganz einfach: Kommt ganz drauf an. Das ist keine wirklich befriedigende Antwort, aber tatsächlich die einzig korrekte. Denn jede Website hat ihre eigenen Schwierigkeiten, Ziele und Herausforderungen. Ganz am Anfang ist also die Analyse gefragt. Fragen Sie sich: Was will ich mit meiner Website bezwecken? Brauche ich komplexe, mehrfach unterteilte Seiten oder reichen einfache? Wie responsiv muss oder soll alles sein? Lege ich Wert auf aufwändig designte Seiten oder ist für meine Bedürfnisse eine einfache Struktur ausreichend? Wenn Sie sich unsicher sind, dann kontaktieren sie mich und wir finden gemeinsam die ideale Lösung für Ihre Seite – egal ob mit Gutenberg oder Elementor.
Die wichtigste Frage sollten Sie sich zuerst stellen: Welche Anforderungen und Wünsche habe ich? Wollen Sie eine Weltreise machen und für ihre Verwandten, Freunde und sonstige Interessierte kleine Texte schreiben – quasi ein Tagebuch? Sind sie Fotograf und wollen ihre besten Bilder präsentieren? Oder haben Sie ein kleines Unternehmen, wollen Kunden ansprechen und vielleicht sogar Ihre Produkte online verkaufen? Generell gilt: Das Internet ist sehr schnelllebig – und auch der Geschmack von uns Menschen ändert sich von Jahr zu Jahr schneller. Hat vor 15 oder 20 Jahren noch ein reiner Text-Blog im Stile von Livejournal für hohe Klickzahlen gereicht (schauen Sie sich doch einmal die erste Version der Amazon-Website an), lockt das heute niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Der Trend geht immer weiter hin zu grafisch oder bildlich aufwändigen Seiten – und ganz besonders der Bereich „Mobiles Surfen“ wird immer wichtiger. 60% aller Websitebesucher kommen mittlerweile nicht mehr über den Computer, sondern über das Handy.
Egal ob sie es selbst installiert haben oder WordPress bei ihrem Provider im Paket mit einhalten war – WordPress wird am Anfang immer mit der aktuellsten Version des Standard-Themes präsentiert. Aktuell ist das „Twenty Twenty-Three“ und der Editor ist Gutenberg. Und dieses Theme sollten Sie auch auf keinen Fall löschen – egal, was sie mit ihrer Website vorhaben. Denn sollten sie einmal technische Probleme haben, ihr Theme ist korrupt oder es gibt sonstige Schwierigkeiten – mit dem Standardtheme ist Ihre Seite zumindest für Ihre Besucher noch erreichbar. Vielleicht sieht sie nicht besonders gut aus (gerade, wenn sie über einen anderen Editor als Gutenberg designt wurde), aber zumindest finden ihre Besucher alle Infos, die auch vorher sichtbar waren. Löschen sie aber ihr Standard-Theme und etwas geht schief – dann sieht man im besten Fall nur eine Fehlermeldung.
Ich empfehle auf jeden Fall immer, entweder ein anderes Theme – gerne mit Gutenberg – zu verwenden, oder direkt auf Elementor zu gehen. Die Standard-Themes sollten immer nur die Notfalllösung sein. Und – aber das ist nur meine persönliche Meinung – ich finde Gutenberg wesentlich weniger intuitiv als so manch anderen Editor, der für WordPress verfügbar ist.
Einige der Websites, die ich betreue, basieren auf gekauften Themes. Bei Swing and the City zum Beispiel ist es das Theme Dance Studio. Wie man schon am Namen merkt – dieses Theme wurde speziell für Tanzschulen entwickelt. Und genau hier liegt die Stärke solcher gekauften Themes: Für jede Branche, jede Nische gibt es jemanden, der ein genau dafür optimiertes Theme gebaut hat. Egal, ob es sich um Hotels handelt, um medizinische Dienste oder eben um Tanzschulen oder was auch immer sie sich vorstellen möchten. Diese Themes kommen dann oft entweder im Bundle mit Plugins, die man benötigt – bei Fotoseiten zum Beispiel ein gutes Galerietool, bei Hotels eines zur unkomplizierten Zimmerbuchung. Oft werden auch passende Logos, Icons, etc. mitgeliefert – und in vielen Fällen auch gleich ganze Editoren, die sich wesentlich von Gutenberg unterscheiden und es erleichtern, mit Drag & Drop visuelle ansprechende Seiten zu erstellen. Und ja, es gibt auch hunderte von kostenlosen Themes – man muss nicht alles kaufen – aber meist sind das entweder abgespeckte (und somit nur wenig nützliche Versionen) von Kauf-Themes oder sie sind so rudimentär, dass sie für den ernsthaften Einsatz nur mit Einschränkungen zu empfehlen sind. Ich jedenfalls habe bis jetzt in vielen Tests noch kein kostenloses Theme gefunden, dass mich so überzeugte, dass ich von einem Kauf-Theme, Gutenberg oder Elementor Abstand nehmen wollte.
Gutenberg – der Standard-Editor von WordPress seit 2015. Rudimentär, aber trotzdem mit allen wichtigen Funktionen versehen – hier sogar mit dem Ticket-Button eines Plugins.
Der Visual Content Composer von cmsmasters – einer von vielen proprietären Editoren auf dem Markt. Wesentlich mehr Auswahl als Gutenberg – aber somit auch komplexer.
Wie eben schon erwähnt bringen viele der gekauften Themes ihre eigenen Editoren mit – und das ist Fluch und Segen zugleich. Es ist großartig, denn man kann sich zu 100% sicher sein, dass der Editor perfekt mit dem Theme zusammenarbeitet und es keinerlei Probleme geben wird. Aber wenn sie sich noch nicht ganz sicher sind oder z.B. gerade am Anfang gerne experimentieren und zwischen verschiedenen Themes wechseln möchten, dann ist ein solcher Editor eine Katastrophe, da seine Designbefehle nichts anderes sind als Shortcodes, die nur dieser Editor versteht. Und auch nicht jedes Zusatz-Plugin (und davon gibt es für WordPress tausende) ist mit allen Editoren kompatibel. Gehen Sie mit der Maus über das Bild und sie werden sehen, wie ein anderer als der Visual Composer von cmsmasters dieses Layout anzeigt:
Die dritte Möglichkeit für Webdesign mit WordPress – neben Gutenberg und proprietären Editoren – ist Elementor. Und ja – auch Elementor ist auf seine Art sehr proprietär. Allerdings verwenden fast 9 Millionen WordPress-User Elementor, um ihre Websiten zu erstellen. Damit gehört es neben einigen anderen Page Buildern zu den Quasi-Standards für WordPress-Editoren und gibt es kaum ein Plugin oder anderes Tool, das nicht mit Elementor kompatibel ist.
Aus meiner Sicht hat Elementor einige klare Vorteile:
Layout-Ansicht von Elementor. Das doppelte Menü liegt daran, dass auf der Seite zwei Menüs existieren – eines für Computer, eines für mobile Geräte.
Als ich zum ersten Mal Elementor nutzte, griff ich natürlich auf die kostenlose Version zurück. Und schon hier mit seinen vielen Elementen und Möglichkeiten fiel mir auf, dass ich in Zukunft alle meine Seiten mit diesem Tool erstellen möchte – und deshalb bin ich auch relativ schnell zur Bezahlversion gewechselt. Denn in Produkte, von denen ich überzeugt bin, investiere ich auch gerne. Und ich wurde seither noch nicht enttäuscht. Am Anfang ist die Lernkurve relativ hoch – doch der Support konnte mir selbst bei den abstrusesten Fragen immer innerhalb weniger Stunden (meist sogar viel schneller) helfen. Und was ich besonders zu schätzen weiß: Mit einem Klick kann ich zwischen verschiedensten Endgeräte-Simulationen wechseln und mir anschauen, wie meine Seite auf einem Computer, Tablet oder Handy aussieht – und jede dieser Ansichten kann ich unabhängig voneinander justieren. Sie wollen für die Mobilversion ein anderes Menü als am Computer? Kein Problem – mit wenigen Klicks erledigt. Außerdem haben sie die Möglichkeit, eines der vielen vorgefertigten Templates zu nutzen oder – wie ich – das Basistheme „Hello Elementor“ zu verwenden, um quasi eigene Themes zu entwerfen.
Nach so viel Text ist es vielleicht schon ein bisschen offensichtlich, wie meine Antwort lautet auf die Frage, welches Tool mein Tool der Wahl ist. Ab sofort werde ich jede neue Seite, die ich baue, mit Elementor erstellen. Dieser Page Builder gibt mir zumindest für meine Bedürfnisse alles, was ich benötige. Das bedeutet aber nicht, dass ich immer und ausschließlich mit Elementor arbeite. Viele meiner Bestandskunden haben noch alte Kauf-Themes oder arbeiten mit Gutenberg – dann arbeite auch nicht natürlich damit weiter. Denn ein Umbau von einem anderen Page Builder auf Elementor bedeutet in 99% aller Fälle ein komplettes Redesign der Seite. Das lohnt sich nur, wenn Ihre Seite schon mehrere Jahre alt ist oder sie aus einem anderen Grund das Gefühl haben, etwas Neues könnte der Seite gut tun. Denn beim Umbau von Gutenberg oder einem anderen Page Builder auf Elementor muss alles von Grund auf neu entwickelt und gebaut werden – ein Aufwand von vielen Stunden und Tagen. Der sich aber lohnen kann!
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